1965 – 1990
Späte Bundesbahn (D)- und Reichsbahn (DDR)-Epoche
Weitgehender Abschluss der Traktionsumstellung auf Diesel- und elektrischen Betrieb. Anwendung international vereinbarter Fahrzeug-Kennzeichnungen.
Neue Farbschemen beim Fahrzeugpark.
60 jähriges Jubiläum
Nachdem man die 50. Jahresfeier versäumt hatte, initiierte der Heimatverein Falkenstein in nur zweiwöchiger Vorbereitungszeit für den 16. Dezember 1973 das 60jährige Jubiläum der Lokalbahn. Die Bundesbahndirektion Regensburg stellte dazu eine Dampflok vom Typ 064 aus dem Bahnbetriebswerk Weiden zur Verfügung. Einst hatten diese Lokomotiven die Züge nach Falkenstein gezogen. An ihrem 60. Jahrestag stampfte die Jubiläumsbahn, mit rund 300 Fahrgästen an Bord, von Regensburg nach Falkenstein. Es traf sich gut, daß an jenem Tag aufgrund der Ölkrise ein autofreier Sonntag angesetzt war.
Da seit 1965 keine Lokomotiven mehr auf dieser Strecke fuhren, fehlten nun in Falkenstein für die Jubiläumslok der Wasserkran, so daß sie sofort wieder nach Regensburg zurückkehren mußte. Allerdings ließ es sich die Freiwillige Feuerwehr in Falkenstein nicht nehmen, unter Anteilnahme Hunderter Eisenbahnfans die Lok mit Wasser aufzufüllen. Dies war offensichtlich nie eingeübt worden, denn unter dem hohen Druck der Motorspritze platzte der Schlauch und dabei wurden der Hauptlokführer Johann Kagerer und der Heizer Albert Listl bei winterlichen Temperaturen fast zu Eismännern.
Bei bitterer Kälte spielte die Musikkapelle am Bahnhof zum Empfang, der Männergesangsverein summte „Grüß Gott mit hellem Klang“, während der Festzug mit Kutsche und Reitergruppe auf die Ehrengäste wartete.
Beim Festakt im Schröttingerbräu beteuerte der Präsident der damals noch bestehenden Regensburger Bundesbahndirektion, Oskar Mark, daß für die Falkensteiner Eisenbahn in nächster Zeit keine akute Gefahr der Stillegung bestünde. Trotzdem hoben der Chamer Landrat Ernst Girmindl, der Falkensteiner Bürgermeister Franz Gruber und der Heimatvereinsvorsitzender Ludwig Liedl mehrfach die große Bedeutung dieser Lokalbahn hervor und riefen die Gewerbetreibenden auf, die Bahn ihres Erhaltes willen stärker als bisher in Anspruch zu nehmen. Ludwig Liedl trug noch ein unvergeßliches Lobgedicht auf das Falkensteiner Bockerl vor.
Die Hölle
Ein Extrabeitrag widmet sich der damals bei den Falkensteiner Kur- und Feriengästen beliebten Fahrt in die Hölle. Der geneigte Leser braucht keine Angst zu bekommen. Es ist harmloser als es klingt, wenn auch unter Umständen nicht ungefährlich. Doch lassen wir Harald Schumny berichten: