LAMBERTSNEUKIRCHEN (msr). Wer auf der ehemaligen Bahnstrecke nach Falkenstein radelt, findet bei Lambertsneukirchen neben einer gemütlichen Bank mit Tisch eine kleine Sammlung von Originalteilen aus der Zeit des Falkensteiner Bockerls. Eine Tafel informiert über die Geschichte der ehemaligen Bahnstrecke. Doch die wahren „Eisenbahn“-Schätze finden sich ein paar Meter weiter in Lambertsneukirchen. Vor seinem Haus (Nr. 7) hat Alfred Fuchsstadt ein kleines Freilichtmuseum zusammengetragen: Zwei Signalmasten („Die hab ich buchstäblich unter der Schrottpresse weggezogen“) stehen unübersehbar im Garten.
Überall sind Eisenbahnraritäten zu bewundern: Schienenteile von 1908, ein Gleisstück von 1857 („Das stammt aus der Strecke Nürnberg – Fürth, vom legendären Adler“), Lokräder, Schienenthermometer, Karbidlampen, uralte Wasserwaagen, Schienentragebalken, Schwellenzangen, sogar ein Hemmschuh mit Holzeinlage ist zu finden.
„Alles funktioniert noch, keine Attrappen, alles Originale,“ sagt der pensionierte Eisenbahner mit der Leidenschaft zum Sammeln. Fuchsstadt weiß über jedes seiner Exponate eine Geschichte, ganz egal ob es die alte Zugtafel vom „Hellas-Express“ Dortmund – Athen ist oder das Originalstellwerkhäusel aus den Anfangsjahren der Eisenbahn. Seit 20 Jahren sammelt, restauriert, entrostet und repariert der 67-Jährige, der eigentlich Konditor gelernt hat.
Öffnungszeiten hat das Museum keine und der Eintritt ist auch frei: „Bei mir kann man jederzeit vorbeischauen, ich habe für Besucher immer Zeit,“ sagt Fuchsstadt.
Mittelbayerische Zeitung vom 1.6.2005